TPD-Gesetz Schweiz: Die Wahrheit hinter den 2ml-Tanks und der Einfluss der Tabaklobby

Worum es geht

Thema ist das neue TPD-Gesetz. Die offiziellen Informationen dazu finden sich natürlich auf der Webseite des Bundes. (Link zu BAG mit Gesetzesvorlage)

 

Wir stehen auf Nachhaltigkeit - und sind kritisch

Das TPD-Gesetz hat bedauerlicherweise in den Ländern, in denen es umgesetzt wurde, zu mehr Abfall und einem florierenden Schwarzmarkt für nikotinhaltige Einweg-E-Zigaretten und geschlossene Pod-Systeme mit mehr als 2ml Inhalt geführt. Die Kunden verlangen logischerweise nach grösseren Tanks und Einweggeräten, die 1500 und mehr Züge ermöglichen. Beschränkungen des TPD-Gesetzes führen dazu, dass Verbraucher auf illegale Kanäle ausweichen, um ihren Bedarf an solchen Produkten zu decken. Dieser Trend hat schwerwiegende Folgen, da gefälschte, minderwertige und gesundheitsgefährdende Produkte ohne jegliche Sicherheitsstandards und Altersverifikation auf den Markt gelangen können. Wir sind fest davon überzeugt, dass eine Überprüfung der Regulierung notwendig ist, um den Schwarzmarkt einzudämmen und Verbrauchern den Zugang zu sicheren und regulierten E-Zigaretten zu ermöglichen.

Tankgrösse

Die Begrenzung führt zu häufigerem Austauschen der Einweg-E-Zigaretten und Ersatz-Pods, was zu mehr Abfall führt und eine negative CO2-Bilanz zur Folge hat. Eine Überprüfung sollte daher die Möglichkeit einer angemessenen Erhöhung der Tankgröße in Betracht ziehen, um den Komfort für Verbraucher zu verbessern und den Abfall zu reduzieren, ohne dabei die Sicherheit zu beeinträchtigen.

Abfall & Recycling

Laut unseren Berechnungen wird mit diesem neuen Gesetz mindestens siebenmal mehr Abfall produziert.

Bsp. Annahme: ein Kunde konsumiert pro Woche 4000 Züge. Somit wären das durchschnittlich 570 Züge täglich (2ml-Tank). Dadurch benötigt der Konsument nun 7x mehr Hardware um seinen Bedarf zu decken.

Die Fragwürdige Kindersicherheitsbegründung und die 2-Milliliter-Regulierung

In der Debatte um die Begrenzung der Tankgröße von E-Zigaretten auf 2 Milliliter wird oft die Sicherheit von Kindern als massgebliches Argument angeführt. Die Sorge ist verständlich: Grössere Tanks könnten dazu führen, dass Kinder versehentlich E-Liquid verschlucken oder konsumieren. Auf den ersten Blick scheint dies eine vernünftige Begründung zu sein, denn der Schutz von Kindern steht zweifellos an erster Stelle.

Aber lassen Sie uns einen Vergleich ziehen, der diese Argumentation in ein anderes Licht rückt:

Bereits heute werden in der EU und in der Schweiz 10ml-Flaschen mit Nikotin verkauft. Dies wirft die Frage auf, ob die 2ml-Regulierung für geschlossene Pod-Systeme und Einweg-Vapes tatsächlich nachvollziehbar ist. Bedenken Sie: Es ist wesentlich einfacher, aus einer 10ml-Flasche zu trinken, als einen geschlossenen 2ml Einwegvape oder Pod zu verschlucken. Ein gesunder Menschenverstand sagt uns, dass hier ein Denkfehler vorliegt.

Darüber hinaus müssen wir die tatsächliche Gefahr des Verschluckens oder auch des Trinkens in Betracht ziehen:

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind aus einen 2ml-Pod oder Einwegvape die Flüssigkeit (das E-Liquid) verschluckt, ist wesentlich geringer oder sogar fast schon unmöglich, da es sich hier um geschlossene Systeme handelt.

Bei einer 10ml-Flasche ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind die Flüssigkeit (E-Liquid) trinkt, massiv höher, da es vorkommen kann, dass eine Flasche nicht korrekt geschlossen oder nicht sachgemäss gelagert wurde.

Es drängt sich die Frage auf:

Warum wurde diese 2ml-Regulierung eingeführt? Aus gesundem Menschenverstand oder aus Gier der Big Tobacco-Lobby? Es scheint, als ob diese Regelung dazu dient, die E-Zigarette in puncto Leistung und Nutzen auf das Niveau herkömmlicher Zigaretten zu drücken. So sollen technologische Vorteile der E-Zigarette beseitigt werden, um den Verkauf herkömmlicher Tabakprodukte und Tabakerhitzer zu schützen und somit ihre Milliarden Umsätze zu erhalten.

Wir sollten uns bewusst sein, dass beim Thema E-Zigaretten und Regulierung eine Vielzahl von Akteuren mit unterschiedlichen Interessen involviert sind. Daher ist es unerlässlich, dass wir alles kritisch hinterfragen und sicherstellen, dass eine sinnvolle Regulierung umgesetzt wird. Den Kinderschutz als Vorwand zu nehmen, für ein Gesetz, welches offensichtlich der Big Tobacco-Lobby in die Hände spielt, ist inakzeptabel.